Liebe Junioren,

bereits ist wieder Zeit für einen Jahresrückblick! Wie immer habe ich ein wenig mit den Zahlen - Euren Resultaten - herumgespielt und drei Wertungen errechnet: beste absolute Performance, beste (relative) Rangierung und grösste (positive) Differenz der Punktzahl zum Erwartungswert auf Grund der nationalen ELO Zahl. Berücksichtigt habe ich die Welt- und Europameisterschaften, das Zuger Jungmeisterturnier und die Juniorenturniere in Cerro di Laveno (Internationale Italienische Meisterschaft) und Hallsberg (98/99).

Ein Turniersieg ist nicht zu übertreffen, also führt Roland in der Wertung der besten Rangierungen. Die nächsten Plätze belegen Denis Bucher (Zug, 2. Rang), Felix Hindermann (EM in Litohoro, 16. Rang) und Monika Seps (WM in Oropesa, 22. Rang).

Den ELO Erwartungswert am deutlichsten übertroffen hat Denis Bucher in Zug mit 3.2 Punkten, gefolgt von Nicola Ferrari an der Weltmeisterschaft in Oropesa (2.5 Punkte).

Aber auch die nachfolgenden Roland Lötscher (Hallsberg, 2.2 Punkte) und das Damentrio Monika Seps (WM in Oropesa, 1.8 Punkte), Corinne Roelli (EM in Litohoro, 1.7 Punkte) und Conny Kradolfer (EM in Litohoro, 1.6 Punkte) haben gewaltig an ELO zugelegt.

Gesamthaft wurden 237 Partien gespielt. Das Ergebnis von 114 Punkten liegt 13 Punkte über dem Erwartungswert.

Auffallend ist allerdings die (statistisch erhärtete) Tatsache, dass es den meisten von Euch wesentlich leichter fällt, gegen überlegene Gegner gut auszusehen als sich gegen gleich starke oder etwas schwächere Gegner durchzusetzen. Mit Blick auf andere Sportarten kann man durchaus von einer Schweizer Krankheit sprechen.

Was mich wiederum sehr gefreut hat ist die geringe Zahl nicht ausgespielter Remispartien (man könnte auch sagen Kurzremisen, aber die gewählte Formulierung ist genauer – Insider wissen, warum).

Kurz gesagt: wenn auch nicht alle meine Träume in Erfüllung gegangen sind, bin ich doch zufrieden. Schliesslich hat sich letzthin ein Schweizer Meisterspieler bei mir beklagt, die Junioren würden ihm allmählich zu stark...

Macht weiter so!

Damit sind wir beim Ausblick aufs Jahr 2000. Die FIDE hat bei der Vergabe ihrer Veranstaltungen jede Menge Phantasie walten lassen, mit folgendem revolutionären Resultat:

Die Europameisterschaft der Kategorien U10-U18 wurde ans andere Ufer des Golfes von Saloniki verlegt und findet Anfang September in Halkidiki (Griechenland) statt. Wie gewohnt noch nichts bekannt ist über die Junioren EM U20.

Dafür wird die Junioren WM U20 in bewährter Manier mit einem Ueberlebenstraining kombiniert (17. September bis 2. Oktober in Erewan). Und wer Oropesa del Mar noch nicht kennt oder gar Heimweh verspürt, muss sich halt für eine der Weltmeisterschaften U10-U18 empfehlen (Ende Oktober / Anfang November).

Für die Europameisterschaften wird Anfang Juni selektioniert, für die Weltmeisterschaften nach den Sommerferien.

Ob wir uns bei der einen oder anderen dieser Veranstaltungen um Zusatzplätze bemühen werden, ist noch nicht entschieden – gegeneinander spielen könnt Ihr eigentlich auch zu Hause!

Gemäss Reglement wurde das Juniorenkader neu zusammengestellt; es besteht nun aus den Spielern: Ralph Buss, Nicola Ferrari, Felix Hindermann, Simon Kümin, Roland Lötscher, Severin Papa, Markus Rufener, Rico Zenklusen. Neuaufnahmen sind jederzeit möglich! Florian Jenni (A-Kader) und Denis Bucher (B-Kader) werden bei den Selektionen für EM und WM U20 selbstverständlich mitberücksichtigt.

Für die Schülertrainingsgruppe vorgesehen sind vorerst Francesco Antognini, Oliver Kurmann, Fabrice Pinol, Donjan Rodic, Corinne Roelli, Monika Seps und Simon Widmer. Dazu kommen natürlich Nicola Ferrari und Severin Papa.

Zum Schluss ein Hinweis auf eine interessante Veranstaltung der Jugendschachstiftung: Samstag, 29. Januar, 14.30-17.30, findet an der ETH Zürich (Informatikgebäude IFW, ETH-Zentrum) ein Vortragsnachmittag mit Professor Jürg Nievergelt über das Thema Ein halbes Jahrhundert Computerschach: Und die Moral von der Geschicht? statt.

Ich wünsche Euch allen einen guten Start ins neue Jahr, viel Erfolg privat und in der Schule und natürlich Spitzenresultate am Schachbrett.

Mit freundlichen Grüssen

Walter Bichsel